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Zusammen das Beste erreichen

Ihre Therapie

Als neuer Patient werden Sie von Beginn an Mitglied einer offenen Bezugsgruppe. Diese bietet einen festen therapeutischen Bezugsrahmen bis zum Ende der Behandlung. Die einzelnen Gruppen sind bis zu zwölf Patienten stark, die Behandlungsdauer kann je nach Behandlungsanlass zwischen 8 und 26 Wochen liegen.

Behandlungsangebote

Von Einzel- bis Gruppentherapie: Wir bieten unseren Patienten eine fundiert wissenschaftliche Vielfalt an Angeboten, die der jeweiligen individuellen Problemlage entsprechen.

Konzepte

Jede Sucht und ihre Geschichte dahinter ist individuell. Daher bieten wir eine Reihe an Sonderkonzepten an, mit denen wir auf spezielle Probleme unserer Patienten eingehen können.

Sozialarbeit

In enger Zusammenarbeit aller Therapiebereiche erfolgt die Information, Beratung und Unterstützung bei finanziellen Schwierigkeiten, juristischen Fragen, sozialer und beruflicher Wiedereingliederung.

Körper und Seele im Einklang

Ganzheitliches Therapiekonzept

Neben den rein medizinischen Therapien stehen Ihnen zahlreiche ergänzende Therapiebausteine zur Verfügung, die die Rehabilitationsmaßnahme ganzheitlich ergänzen.

Umfassende Fürsorge für Ihre Genesung.

Therapiebausteine

Wichtiger Bestandteil jeder Behandlung ist die Psychotherapie. Sie findet vorrangig in der Bezugsgruppe statt. In weiteren, sogenannten Indikationsgruppen können spezielle Probleme bearbeitet werden, zum Beispiel Ängste und Unsicherheit.

Die Einzeltherapie unterstützt die Gruppentherapie. Sie ermöglicht zusätzliche Motivationsarbeit und aktuelle Krisenbewältigung. Entspannungsverfahren und körperorientierte Gruppentherapie vervollständigen das Angebot und fördern die psychotherapeutischen Prozesse der Gruppentherapie.

Zu Beginn der Behandlung entwickeln wir mit Ihnen gemeinsam individuelle Therapieziele. Im persönlichen Gespräch mit dem Arzt und dem Therapeuten wird ein Therapieplan erarbeitet, aus dem sich neben dem übergeordneten Ziel der Abstinenz konkrete Schritte zur sozialen und beruflichen Rehabilitation ableiten und teils schon umsetzen lassen. In partnerschaftlicher Zusammenarbeit wollen wir eine vertiefte Krankheitseinsicht und stabile Abstinenzfähigkeit möglich machen und Ihnen helfen.

Folgende Ziele wollen wir mit Ihnen erreichen:

  • Akzeptanz der eigenen Suchterkrankung
  • Schaffung eines Zugangs zu den der Suchterkrankung zugrundeliegenden Zusammenhängen
  • Wiederherstellung und Erhalt der Leistungsfähigkeit
  • Erhöhung der Frustrationstoleranz
  • Entwicklung neuer Konfliktlösungsmöglichkeiten
  • Anbindung an weiterführende ambulante und stationäre Hilfen
  • Wiedererlangung der Abstinenzfähigkeit

Unser Ärzteteam garantiert eine sorgfältige Diagnostik und gründliche medizinische Behandlung. Tägliche Sprechstundenangebote und wöchentliche Arztvisiten sind Bestandteil unserer Behandlung. Erfahrene Krankenpfleger und Physiotherapeuten sichern die medizinischen und krankengymnastischen Behandlungsmaßnahmen.

Der Therapieprozess ist so gestaltet, dass der Schwerpunkt auf den gruppentherapeutischen Sitzungen liegt. Zusätzlich findet wöchentlich für jeden Patienten ein Einzelgespräch statt, das den Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung zum Bezugstherapeuten unterstützt und weitere Entwicklungsschritte vorbereiten hilft. Durch das Aussprechen oft eher unangenehmer Themen in diesem vertrauensvollen Setting wird es ermöglicht, diese später im gruppentherapeutischen Kontext aufzunehmen und zu bearbeiten.
Wöchentlich finden drei Gruppenstunden über je 60 Minuten statt. Einmal pro Woche treffen sich die Patienten zu einer selbstorganisierten Gruppensitzung ohne Bezugstherapeut. Einmal pro Woche findet eine themenzentrierte Gruppe statt, in der Fragen der Rückfallprophylaxe bearbeitet werden. Am Wochenende finden für die Patienten regelmäßig Informations- und therapeutische Gruppen statt.

Wesentliche Therapiebausteine sind:

  • die Anamneseerhebung und psychologische Diagnostik (Persönlichkeitstests, Hirnleistungstests, spezifische Fragebogen insbesondere zur Abhängigkeit)
  • das Erarbeiten eines subjektiv plausiblen Krankheitsmodells
  • die Anfertigung einer Lebenslinie
  • die Selbstbeobachtung mit Tagesprotokollen im Sinne eines Therapietagebuchs
  • der Entwurf von Lösungsbildern
  • Informationsgruppen
  • Gruppentherapieeinheiten und Einzelgespräche zur Förderung von Krankheitseinsicht und Abstinenzfähigkeit
  • Ressourcenaktivierung durch Verhaltens- und Selbstsicherheitstraining
  • die Verbesserung der Selbstkontrolle und der Selbststeuerungsmöglichkeiten
  • Rückfallpräventionstraining
  • der Einbezug des sozialen Umfeldes (Familie, Angehörige, Betrieb etc.)
  • Förderung der eigenen Entspannungsfähigkeit

In der Gruppen- und Einzeltherapie ist der Aufbau einer tragfähigen vertrauensvollen Beziehung Voraussetzung für einen erfolgreichen Therapieprozess. In der Regel werden Sie auf dem Weg Ihrer Genesung von Beginn bis zum Ende Ihrer Behandlung von einem Ihnen zur Seite gestellten Therapeuten oder einer Therapeutin begleitet.

Gymnastik und Sport dienen dem körperlichen Training. Die Bewegungstherapie bietet Gelegenheit, neue Körpererfahrungen zu machen. Die Physiotherapie dient der Wiederherstellung und dem Erhalt der körperlichen Leistungsfähigkeit. Die Wahrnehmung des eigenen Körpers wird verbessert und das Wohlbefinden gesteigert. Es werden Einzel- und Gruppen-behandlungen durchgeführt, die auf verschiedene körperliche Erkrankungen abgestimmt sind. So werden orthopädische, internistische, chirurgische und neurologische Erkrankungen mit verschiedenen Methoden behandelt. Durch die Vermittlung aktiver Maßnahmen wird die Eigenverantwortung der Patienten gefördert. Behandlungsmethoden sind unter anderem: Rückenschule, Krankengymnastik, Galvanische Bäder, Inhalation, Hydrotherapien, Elektrotherapien.

Die Ergotherapie dient der Verbesserung von Aufmerksamkeit, Ausdauer und Konzentration. Sie fördert die Selbständigkeit der Patienten, die Fähigkeit zur Arbeitsplanung sowie die Fähigkeit, Misserfolge zu tolerieren. Die motorischen Fähigkeiten der Patienten werden unterstützt, Interesse und Freude an einer sinnvollen Freizeitgestaltung geweckt. Das gemeinsame Arbeiten in einer Gruppe wird (wieder) erlernt.

Ziel der Arbeitstherapie ist der Erhalt oder die systematische Wiederherstellung der körperlichen Belastungs- und Arbeitsfähigkeit.
Zur arbeitstherapeutischen Diagnostik werden die Merkmalprofile zur Eingliederung Leistungsgewandelter und Behinderter in Arbeit (MELBA) und das Model of Human Occupation (MOHO) eingesetzt. Es wird geprüft, ob die von den Patienten eingeschätzten Ressourcen vorhanden sind und in welchem Maße sie gefördert, verbessert oder erhalten werden können. Gemäß dieser Diagnostik wird ein individueller arbeitstherapeutischer Rehabilitationsplan erstellt. Die Arbeitstherapie beinhaltet eine klinikinterne und ggf. eine externe Belastungserprobung.

Ziel der sozialen Betreuung ist die bessere (Re-)Integration in die berufliche und soziale Umgebung. Die sozialarbeiterische Diagnostik umfasst alle Aspekte der Arbeits-, Wohn-, Familien- und Finanzsituation. Es finden individuell ausgerichtete Beratungen in den beruflichen, sozialen oder juristischen Belangen der Patienten statt. Die Patienten erhalten aktive Unterstützung zur Herstellung und Aufrechterhaltung des Kontaktes mit den nachsorgenden Stellen, dem Jobcenter, dem Arbeitgeber oder der Schuldnerberatung. So wird es den Patienten möglich, den Anforderungen des Lebensalltags selbständig gerecht zu werden.

Um Sie individuell zu unterstützen, können Sie aus einer Reihe spezieller Angebote wählen: Stressbewältigung, Training sozialer Kompetenzen, Rückfallprävention, Autogenes Training, progressive Muskelentspannung, Frauen- und Männergruppe, Erziehungsberatung, Rückenschule, Raucherentwöhnung, Bewerbertraining, Hirnleistungstraining, Projektgruppe Holz, Seidenmalerei, EDV-Kurs, Anti-Gewalt-Kurs, Nordic Walking, Sport und Bewegung.

Die Einbeziehung der Angehörigen und Bezugspersonen unterstützt die Entwöhnungsbehandlung und verbessert die Chance auf eine dauerhafte Abstinenz. Während der Behandlung finden regelmäßig Angehörigenseminare statt. Angehörige und Bezugspersonen erhalten Einblick in Entstehung, Verlauf und Ausbildung der Abhängigkeitserkrankung, körperliche Folgeerkrankungen, das System stützender Strukturen und Verhaltensweisen (Co-Abhängigkeit) und eigene Anteile daran. Über das Angehörigenseminar hinaus sind Paargespräche möglich. Der therapeutische Kontakt in der Wechselbeziehung Patient – Angehörige leitet weitere Veränderungsprozesse mit dem Ziel der Klärung von Interaktionen ein.